Wie macht Ihr das nur in Dölln? werde ich immer wieder gefragt. Wie kommt Ihr finanziell klar?
 
Eigentlich ist es ganz einfach und auf der anderen Seite doch so schwer:
 
Wir haben Sponsoren, die uns mit rund 50.000 – 60.000 EUR unterstützen.
 
Was, wie? Im Slalomsport Sponsoren? Und auch wenn es eine der größten Veranstaltungen ist, wie kommt man an diese Sponsoren? Und irgendwie ist von diesen Sponsoren doch kaum was zu merken...
 
Ja, wir haben eine Besonderheit. Die meisten unserer Sponsoren wollen ungenannt bleiben. Sie stellen sich bei Wind und Wetter an die Strecke, stellen Pylonen auf, kommen am Vortag, binden Reifenstapel. Sie arbeiten Nächte durch, um Starterlisten zu erstellen oder das Programm zu formatieren, nehmen Urlaub um Genehmigungen zu beantragen, nutzen jede Gelegenheit um andere Sponsoren zu akquirieren, fahren durch die Gegend um Verträge zu verhandeln.
 
Insgesamt 63 hochmotivierte Mitarbeiter zählten die DÖLLN 5000 in diesem Jahr. Viele von ihnen brachten es auf 24 Stunden in zwei Tagen, unterbrochen gerade einmal durch eine einstündige Pause an jedem Tag. Das entspricht nicht den gesetzlichen Vorschriften, es grenzt an Ausbeutung. Natürlich haben sie keinen festen Arbeitsvertrag, es gibt keine Sonntags- und Überstundenzuschläge, keinerlei Sozialleistungen außer einer warmen Mahlzeit pro Tag.
 
Insgesamt sind 1.766 Stunden dokumentiert und das sind dann natürlich noch nicht alle Stunden, die wirklich geleistet wurden. Der Durchschnittsdeutsche arbeitet pro Jahr 1.361 Stunden (OECD-Studie, 2003) und verdient 41.287 EUR brutto (2006, Stat. Bundesamt).
 
In unserer Veranstaltung steckt also deutlich mehr als der Gegenwert einer Jahresarbeitszeit unserer Hauptsponsoren. Geleistet als Überstunden zur normalen Arbeit – und das zu einem großen Teil auch noch am Sonntag.
 
Ach ja, würden die meisten nicht „vergessen“, Spesen und Fahrt- bzw. Übernachtungskosten einzureichen, müssten wir bereits eine Finanzierungslücke von über 2.000 EUR stopfen und das ist mehr als ein Viertel unserer Nenngeldeinnahmen.